Rückblick 2022

Nach der langen Corona-Pause waren wir froh, wieder Konzerte durchführen zu können. Seit 2020 mussten die gesetzten Termine immer wieder aufgeschoben werden. Sechs Konzerte an drei aufeinander folgenden Wochenenden im September 2022 begeisterten das Publikum. Jedes Konzert hatte einen ganz eigenen Charakter und wurde von den Gästen frenetisch gefeiert, teils mit Standing Ovations. Zugaben waren für die Künstler Pflicht und Freude zugleich. Nach den Corona-Jahren tut der Applaus allen so gut – denen, die ihn bekommen, und denen, die ihn spenden!

Mit dem Thomanerchor Leipzig kam einer der bedeutendsten und traditionsreichsten Knabenchöre der Welt in den Kaiserdom. Geleitet von Andreas Reize, unterstützt durch ein kleines Ensemble und ergänzt durch die große romantische Domorgel strahlten die Stimmen bei zumeist klassischer, geistlicher Chorliteratur. Klassisch war es auch mit dem Staatsorchester Braunschweig unter der Leitung von Srba Dinic und mit Martin Weller als Solisten in seiner Heimatstadt Königslutter. Manchmal braucht es aber gar kein Orchester oder großen Chor, um den Kaiserdom mit Klang zu füllen. Cameron Carpenter schaffte das ganz alleine mit der großen digitalen Orgel. Auch er nahm auf der großen Bühne in der Vierung Platz, so dass man seinen rasenden Fingern und wirbelnden Füßen zusehen konnte. Immerhin zu viert waren die Sänger von Viva Voce. Die A-cappella-Band brachte das Publikum mit Coverversionen, eigenen Songs, einem großartigen Beat-Box-Solo und ganz viel Humor zum Kochen. Mit sechs Stimmen besetzt sind „The King’s Singers“, die in ihrem sehr eigenen, berühmten Close-harmony-Stil Werke von der Renaissance bis heute aus den verschiedenen Ländern der Erde sangen. Im Winkel der beiden erhaltenen Kreuzgänge spielte das Gismo Graf Trio mit zwei Gitarren und Kontrabass Swing und Jazz im Stil Django Reinhardts. Eine Sängerin ergänzte das Trio im zweiten Konzertteil.

Viele unserer treuen Besucher haben ihre Karten über zwei Jahre aufbewahrt, wofür wir sehr dankbar sind. Der Hunger nach Kultur und das Verlangen nach gemeinsam erlebter Musik war deutlich spürbar – auch an der Abendkasse, die ausgesprochen rege frequentiert wurde. Beim Einlass bildeten sich zeitweise lange Schlangen, wir bedanken uns noch einmal herzlich für die Geduld aller Wartenden.